Im Gäst_innenhaus Newsletter #8 informieren wir euch über das, was Menschen, Räume und Prozesse des Gäst_innenhaus ausmacht und wie sie sich gerade weiterentwickeln! Es gibt viel Neues, aus Dannenrod und verbundenen Orten, zu berichten. Zum Beispiel ist das Gäst_innenhaus jetzt plötzlich eine Notunterkunft für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Dazu später mehr.
Wir geben euch Einblicke, wo immer es geht, und natürlich Ausblicke auf das, was noch kommt!
Was passierte gerade?
Mit dem wohl bald endgültig richtig startenden Frühling stehen viele weitere Projekte und Projekttage an. Besonders auf dem Jungle-Natur-Garten wird es spannend (s.u.)! Anstehende Termine in strukturierter Form findet ihr jetzt nicht mehr hier ganz unten, sondern noch ausführlicher in unserem neuen Termin-Newsletter.
Noch nicht dabei, aber neugierig? Meldet euch an (siehe oben)!
Jubiläum: 1 Jahr Gäst_innenhaus Jakob e.V.
Das Gäst_innenhaus ist jetzt – auch in Anbetracht des offiziellen Geschäftsjahres – ein Jahr alt geworden! Viele im Haus sind nicht mehr so Fans von Geburtstagen. Aber freuen tun sich Menschen trotzdem – und das ist (natürlich?!) erst der Anfang! Bis jetzt kamen wir noch nicht dazu zu feiern. Schlagt gerne etwas vor, wenn ihr mit uns eine kleine Feier oder ein Frühlingsfest planen wollt.
Fortschritt der Hauskauf-Kampagne
Die Hauskauf-Kampagne hat in den letzten Wochen einige Fortschritte gemacht. Es sind letzten Monat ungefähr so viele Spenden und Kredite zusammen gekommen wie in den ganzen vorherigen Monaten seit Kampagnen-Start zusammen. Auch aktuell werden noch Mikro-Kredite verrechnet. Andere Arten der Finanzierung werden trotzdem miteinbezogen und befinden sich weiterhin im Planungsprozess.
Infos zu Unterstützungsmöglichkeiten, zur aktuellen finanziellen Situation und was mit dem Geld passiert, findet ihr hier:
Neues Konzept: Was ist das „Gäst_innenhaus“?
Ja, was und wer ist dieses Projekt eigentlich? Menschen, nah an den Prozessen des Hauses, haben sich Gedanken gemacht, wie der Ort sich überhaupt selbst sieht. Der Prozess des Selbstverständnisses und die Weiter- und Neuentwicklung der Kampagne (Personalisierung, Individualisierung) schreiten stetig voran, mal durch geplante Arbeitstreffen oder durch Schreib- und Orga-Arbeit. Dabei merken Menschen, dass sich viele Perspektiven und Fokuspunkte im Laufe eines Jahres verändert haben. Viel wurde ausprobiert, jetzt wollen Menschen konkreter werden in ihrer Arbeit am Wandel – und das soll auch sichtbar gemacht werden. Das „Konzept Gäst_innenhaus Jakob e.V.“ soll das ausführlich machen! Schreibt uns eine Mail, wenn ihr es zugesandt haben wollt!
Und auch Website, Flyer und Plakate werden in nächster Zeit aktualisiert werden.
Gäst_innenhaus Corona-Situation
Es kann endlich geteilt werden, dass im Gäst_innenhaus jetzt auch die letzte an Corona erkrankte Person negativ getestet wurde nach der kleinen Welle durch’s Haus. Während der Phase vieler Erkrankungen hat sich der Ort etwas weniger nach Außen geöffnet – das darf sich jetzt wieder ändern!
Vielerorts wird das Maske tragen nun freiwillig. Das Gäst_innenhaus führt unabhängig von den neuen Gesetzeslagen sein bisheriges Corona-Konzept fort. Die Besuchenden werden weiterhin gebeten im Haus Maske zu tragen oder einen tagesaktuellen, negativen Test gemacht zu haben. Wenn ihr Teil der Infektionsgemeinschaft im Haus werden wollt, tragt drei Tage lang Maske oder testet euch drei Tage hintereinander. Austausch über die Maßnahmen findet weiterhin regelmäßig statt.
Katze vermisst in Dannenrod
Die kleine Katze Archy (dunkel-braunes, an wenigen Stellen hell-braun getupftes Fell), die im Juli letzten Jahres auf dem Heuboden des Gäst_innenhaus geboren wurde, ist jetzt seit ungefähr zwei Wochen verschwunden/vermisst. Falls ihr das junge Tier irgendwo gesehen haben solltet, gebt gerne Bescheid.
Geflüchtete Ukrainer*innen im Gäst_innenhaus untergekommen
Der Verein „Gäst_innenhaus Jakob e.V.“ kooperiert mit der Stadt Homberg (Ohm) und dem Familienzentrum als Notunterkunft für aus der Ukraine geflüchtete Menschen. Wir spüren von einigen Seiten viel Solidarität und Wertschätzung. Bis jetzt sind neun Menschen, darunter drei Mütter mit Kind(ern), in Zimmern mit Bad im Haus untergekommen. Sie kochen und essen gemeinsam in der separaten Küche oben im Haus, die auch als sozialer Treffpunkt fungiert.
Einmal wurde auch mit allen Menschen im Haus und mit viel Kuchen, ein bisschen Spontan-Konzert und ein paar russisch Sprechenden ein Geburstag von einem der Kinder gefeiert.
Es werden erstmal tendenziell jeden Dienstag weitere Menschen erwartet, kommenden Dienstag aber nicht. Das Gäst_innenhaus sowie auch die Stadt Homberg freuen sich über Unterstützung von Menschen, die russisch und/oder ukrainisch sprechen oder die eine freie Wohnung im Vogelsbergkreis haben, die sie anbieten würden für die Ankommenden.
So weit so gut, allerdings…
Bürokratische Hürden erschweren jedoch das Helfen! Die Kreisverwaltung in Lauterbach kommt offensichtlich nicht richtig hinterher mit der Organisation der Situation. Die Gesetzeslage behindert auch dort Menschen bei ihrem Wunsch zu helfen. Was aber insgesamt auf einmal möglich scheint an Hilfeleistung, ist erstaunlich. Das war 2015 bei den vielen ankommenden Menschen aus vor allem Syrien nicht so, wozu hier viele Vergleiche gezogen werden. Es wird mit zweierlei Maß gemessen in Anbetracht darauf, wo die Menschen herkommen. Das muss aufhören!
Wo fangen wir an, all diese Probleme anzugehen?
Schwierig. Es braucht vielleicht eine Revolution in der Verwaltung, sowie in der Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden und Innenpolitik gemacht wird? Oder was fällt euch noch konkreter ein?
Hier noch ein Pressebericht dazu von Menschen vom Gäst_innenhaus:
All refugees are welcome!
Außerdem ist passiert:
Mitgliedinnenversammlung
Es konnten viele Updates über im Haus gestartete oder anstehende Prozesse, ob auf dem Acker oder in der Werkstatt, geteilt werden. Menschen haben sich unterhalten, wie und wo sie sich die offene Bibliothek vorstellen könnten. Anschließend wurden zwei neue Vorstehende des Vereins „Gäst_innenhaus Jakob e.V.“ gewählt, eine Person aus dem Haus und eine aus dem Dorf.
Vision Dorfladen – erster gemeinsamer Bestelltag
Am 2. April fand der erste offene Bestelltag statt. Die Kooperative zur Bestellung von Lebensmitteln in Dannenrod ist gegründet, sie heißt: FoodCoop Gäst_innenhaus. Digitale Strukturen für die Organisation der Bestellungen sind vorhanden, Interesse für kommende Bestellungen wurde schon angemeldet und die Aussichten auf weiteres Interesse sind sehr gut!
Ziel dieser Initiative ist die bessere Absprache im Dorf, Transportwege und Fahrtkosten zu verringern sowie nachhaltige Produkte zu verbreiten und zugänglicher zu machen. Die bestellte Ware in unserem Hauswirtschaftsraum abzuwiegen und an die Menschen aus unserem Dorf weiterzugeben, hat sich schon sehr nach ersten Schritten in der Realisierung eines (improvisierten) Dorfladens angefühlt.
Arbeitstreffen, Gesprächsrunden und verschiedenste Plena im Haus
Es gibt im Gästihaus nicht nur Orga-Abendplena…
Wir haben jetzt auch eine tägliche Morgenrunde um 9:30 Uhr eingeführt. Außerdem starten immer wieder neue Arbeitstreffen und Runden zu aktuellen Themen, die die Gemeinschaft, den Verein, den Ort oder noch größere Themen behandeln. Lust auf ein Treffen über wertschätzende Kommunikation? Neugierig auf Runden über kritische Männlichkeit?
Kommt vorbei, fragt gerne nach.
Sonntagsspaziergänge
Weiterhin finden die Sonntagsspaziergänge gegen die A49 statt. Letzten Sonntag, den 3. April, sind einige Menschen mal wieder im Maulbacher Wald zusammengekommen. Diesen Sonntag, den 10. April, ist ein Vernetzungs- und Planungsspaziergang gegen die A49 geplant. Aktionen, Prozesse und Veranstaltungen sollen besser gemeinsam und mal wieder in Präsenz koordiniert und angegangen werden.
Globaler Klimastreik – auch in Alsfeld mit Fridays for Future
In vielen Städten weltweit, und auch in Alsfeld, wurde am 25. März für besseren Klimaschutz und für soziale Gerechtigkeit weltweit gestreikt. #PeopleNotProfit
In Alsfeld ging es speziell um den Protest gegen das Industriegebiet Weißer Weg, wo 44ha für DHL und andere weichen sollen. Bemerkt ihr eigentlich auch, wie viel mehr LKW’s es in den letzten Jahren auf den Straßen geworden sind? Das kann so nicht weitergehen! Als Teil des nötigen Systemwandels muss die Verkehrswende, und mit ihr verflochten eine Logistikwende, vollzogen werden.
Ella
Wir sind fassungslos und wütend über Ellas erneute Verurteilung. Und nicht nur Ella trifft es. Ob jetzt auch wieder in Alsfeld ein Danni-Aktivisti verurteilt wird oder weit weg in der Welt wegen Protest gegen Ökozid: Klimaschützer*innen werden bestraft für ihr Handeln im Sinne der Verwundbarsten und derer, die keine Stimme haben oder nicht gehört werden können.
Die Gründe für Protest gegen das Unrecht gehen uns nicht aus, aber wir sind da nicht allein!
Zum Abschluss zwei Aufrufe/Einladungen:
*** Wupp-Wochenenden auf dem Acker am Danni ***
Hallo ihr Motivierten!
Bei uns ist viel passiert in letzter Zeit. Die ersten Pflanzen werden groß, die Einzelteile des Gewächshauses, das wir an einigen Tagen in Baden-Württemberg abgebaut hatten, liegen jetzt auf dem JuNaGa (Jungle-Natur-Garten) und wir können den Acker frühlingstauglich machen.
Dafür haben wir uns etwas überlegt:
Wupp-Wochenenden – Zusammen Sachen schaffen auf dem Acker!
Am 16. und 17. und am 23. und 24. April wollen wir die Tage auf dem Acker verbringen. Auf der To-Do-Liste steht das Gewächshaus wieder aufzubauen und die Fläche bereit zu machen für den Frühling.
Los gehts immer um 10:00 Uhr. Bis jeweils 19:00 Uhr können wir bauen, buddeln und voneinander lernen. Für Verpflegung und gemeinsame Mahlzeiten ist natürlich gesorgt. Wenn ihr über Nacht bleiben wollt oder früher kommen / länger bleiben könnt, gibts Schlafplätze auf dem Heuboden und natürlich auch genügend Essen.
Falls ihr da Fragen oder besondere Bedürfnisse habt, z.B. nicht auf dem Heuboden übernachten könnt oder möchtet, schreibt uns einfach nochmal unter:info@gaest-innenhaus.org
Das hilft uns einzuschätzen, was wir wie machen und wie viele Menschen wir sein werden.
Leitet die Einladung auch gerne an alle möglichen Interessierten weiter.
Wir freuen uns auf euch!
Liebe Grüße,
Eure JuNaGa-Menschen
*** Aufruf zum Mitmachen und Mitplanen des Wandel-Labs ***
Liebe Menschen,
eine bisher knappe Handvoll Menschen beginnt seit Kurzem das Wandel-Lab 2022 Dannenrod auf die Beine zu stellen. Der Einladungstext soll in den nächsten Tagen raus.
Zum Thema: An Pfingsten, vom 3.-6. Juni, ist das Gäst_innenhaus als einer der bisher wenigen regionalen Standorte (neben dem „Hauptstandort“ Berlin) ausgeschrieben.
Die bisherigen Planenden sind speziell auf der Suche nach mehr Flinta*-Personen für Organisation und Umsetzung. Der Fokus soll bis jetzt auf praxisnaher Transformation und ökologischer Landwirtschaft liegen.
Die Aufgabe ist es, ein Programm mit vier Tagen Workshops, Konzerten und anderen möglichen Formaten zu organisieren inkl. Mobilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit, mit Austausch nach Berlin.
Schreibt uns gerne, wenn ihr Interesse oder Fragen habt:
wandellabor@gaest-innenhaus.org
Eure Menschen aus dem Gäst_innenhaus
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