Im Gäst_innenhaus Newsletter #11 Oktober/November/Dezember 2022 informieren wir euch über die letzten Ereignisse und Fortschritte rund um das Gäst_innenhaus Jakob (GH) und in verbundenen Projekten.

Zur Perspektive dieses Newsletters: Geschrieben wird der Newsletter und auch andere Texte auf der Webseite des Gäst_innenhaus von verschiedenen Personen aus unterschiedlichen Motivationen. Menschen im Gäst_innenhaus bemühen sich, dass der Prozess des Verfassens offen ist für interessierte Menschen sowie dass die bestehenden Perspektiven auf Projekte innerhalb des Hauses, das Haus oder die Vereinsarbeit sich hier wiederfinden. Formulierungen, die sich auf ein „Wir“ beziehen, dienen der Lesbarkeit oder beschreiben die Situation aus der Perspektive der schreibenden Personen und meinen ggf. mehrere sich dem Projekt zugehörig Fühlende.
Das bedeutet: ein „Wir“ hat nicht den Anspruch alle Menschen im Haus oder sich dem Projekt und Verein zugehörig fühlende Menschen zu beschreiben. Die Aussagen und Wertungen entstehen nicht in Absprache mit allen.
Menschen bemühen sich, missverständliche Formulierungen zu vermeiden, wollen aber trotzdem individuelle Perspektiven und die Wahrnehmung der schreibenden Personen miteinbeziehen.

Wir hoffen ihr seid gut ins neue Jahr gekommen! 
Viel Spaß beim Lesen!

Inhalte #11:

Was war los im Haus und drum herum?

  • Endspurt beim Hauskauf – die letzten Meter
  • Walderlebnistag Knallerbsen
  • Geflüchteten-Notunterkunft Gäst_innenhaus
  • Mitgliedinnenversammlungen
  • Wöchentliche Runden im Gästihaus
  • Silvester-Party
  • Kleiner Jahresrückblick

Wie entwickeln sich die einzelnen Projekte?

  • Selbstorganisierte Bibliothek
  • Auch ganz allgemein… (Zum Selbstverständnis)
  • Räume schaffen – Heuboden jetzt frei
  • Jungle-Acker    
  • Neuer gemeinnütziger Verein „Wilde Malve“
  • FoodCoop Dannenrod

Über das Gäst_innenhaus hinaus    

  • //Kompost Ensemble geht weiter
  • BNE Netzwerk

Über den A49-Protest

  • „Donnerstagsspaziergänge“ gegen die A49 / Strategietreffen am 22.1.    
  • Einwendungen schreiben: Ferrero will in Stadtallendorf Bäume fällen
  • Danni-Führung mit den bundesweiten Fachschaften Geografie

Was geht sonst in der Klimagerechtigkeitsbewegung?

  • Akut bedrohte Orte: Lützerath, Fecher, Heibo
  • Besetzungen von Unis und Schulen durch Klimaaktivist*innen
  • Bundesweite dezentrale Aktionstage „Mobilitätswende jetzt!“

Allgemein zum Haus

Gäst_innenhaus im Dezember, jetzt im Januar blühen schon zwei, drei Büsche…

Was war los im Haus und drum herum?

Endspurt beim Hauskauf – die letzten Meter
Der Endspurt unserer Hauskauf-Kampagne hat viele Menschen erreicht. Wir befinden uns nur noch einige Tage vor dem Abschluss des Kaufvertrages.

Es kamen in den letzten Wochen, nachdem wir diese neuen Wellen der „Endspurt-Info“ geteilt und mit konkreten Personen Kontakt hatten, wirklich viele Spenden und Mikrokredite zusammen – wir sind überwältigt! Danke für das Vertrauen und die finanzielle Unterstützung am Projekt Gäst_innenhaus und der ländlichen sozial-ökoligschen Transformation, die wir hier erproben wollen.

Im Laufe des Jahres hat sich zudem die Möglichkeit ergeben, neben dem Gäst_innenhaus auch ein Nebengebäude mit Werkstätten, Garagen und einigen Zimmern in das Projekt zu integrieren. In den Verhandlungen und Planungen zur Finanzierung des Projektes hat sich gezeigt, dass sich das finanziell ohne großes Umdenken realisieren lässt. Aus diesem Grund hat der Verein Gäst_innenhaus Jakob e.V. sich in einer Mitgliedinnenversammlung entschieden, den Kaufvertrag auf dieses Gebäude zu erweitern.

Bereits seit Beginn des Winters ermöglichen diese Flächen den Menschen vor Ort und zu Besuch einen ausgewogeneren Umgang mit ihren Bedürfnissen hinsichtlich Rückzugsräumen und der Jahreszeit angemessenem Wohnraum. Zudem konnten mobile Schlafmöglichkeiten untergestellt und über den Winter eingelagert werden, was den Erhalt dieser Strukturen fördert.

Wir freuen uns darauf, im kommenden Jahr die Werkstatt und andere hinzugekommene Räume und Flächen in die Strukturen am Gäst_innenhaus zu integrieren!

Auch nach dem Hauskauf ist finanzielle Unterstützung durch Beteiligung am Projekt durch Mikrokredite oder Spenden möglich. Diese unterstützen den Verein dabei den finanziellen Handlungsspielraum zu erhalten und erleichtert das Gestalten von Projekten in der Zukunft. Detaillierte Infos über den Endspurt des Hauskaufes findet ihr hier: https://gaest-innenhaus.org/index.php/2022/09/24/endspurt-beim-hauskauf/

Mitmachen und Unterstützen ist auf vielen Wegen möglich: Bei Projekten vor Ort in Dannenrod, über Zusammenarbeit euerer Projekte und Initativen oder per Fördermitgliedschaft, um laufende Kosten zu decken und finanzielle Handlungsfähigkeit zu bewahren.
Mehr dazu findet ihr hier: https://gaest-innenhaus.org/index.php/foermitgliedschaft-form/

Walderlebnistag Knallerbsen
Am 29.10. waren einen schönen Herbsttag in den Ferien lang einige Kinder der Region mit Menschen von Ziegelhütte e.V. und dem Gäst_innenhaus zusammen im Wald. Es wurden die Sinne geschärft mit verschiedenen Suchspielen, Drachen wurden steigen gelassen, Wissen und Erfahrungen über die Natur vermittelt. Auch die nächsten Frühlings- und Sommerferien sind Ferienspiele geplant – meldet euch gerne bei Interesse. Anmeldungen gerne an: knallerbsen@riseup.net

Geflüchteten-Notunterkunft Gäst_innenhaus
Momentan wohnt im GH noch eine ukrainische Familie. Die andere Familie hat mit Unterstützung von ein paar Menschen eine Wohnung in Alsfeld gefunden und den Umzug geschafft. Und die Familie, die gut einen Monat im Dorfgemeinschaftshaus untergebracht war, konnte auch in ihre neue Wohnung nach Homberg einziehen.

Menschen im GH haben nun reflektiert, was die soziale Arbeit mit den Menschen für sie bedeutet hat. Manche haben sich im Prinzip dauerhaft verantwortlich gefühlt für die Familien oder für bestimmte Aufgabenbereiche der alltäglichen und der bürokratischen Unterstützung. Das hat niemand so vorhergesehen und wurde auch nicht so kommuniziert an uns von Seiten der Stadt und des Kreises. Häufig haben wir in Dannenrod auch Aufgaben übernommen, weil sie sonst einfach niemand übernehmen konnte oder wollte. Die vorhandenen institutionellen Hilfsstrukturen sind leider wirklich dürftig. Dass die neu in Deutschland ankommenden Menschen selbstständig ihren Weg gehen können, wird durch zahlreiche bürokratische und sprachliche Hürden erschwert. Integration, speziell auch hier im ländlichen Raum, ist mehr als eine Herausforderung – für flüchtende Menschen außerhalb von Europa sogar noch viel deutlicher. Hier zeigt sich ein rückständiger und  Staatsapparat einer rassistischen Gesellschaft. 

Es war oft kein Kontakt auf Augenhöhe in der Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Lauterbach. Auch in Kommunikation mit der Stadt bzw. dem Familienzentrum wurden immer wieder unterschiedliche Erwartungen und Schwerpunkte deutlich. Da wollen wir in Zukunft mehr ins Gespräch kommen, mehr Klarheit schaffen, damit es so gut wie es eben geht mit der Notunterkunft weitergehen kann, und das nicht mehr so sehr auf Kosten der geflüchteten sowie der helfenden Menschen im Gäst_innenhaus geht.

Mitglied_innenversammlungen
Um sich im Verein zu koordinieren und zu treffen gibt es einmal im Monat die Mitglied_innenversammlung (MV). Hier treffen sich Menschen aus den Projekten, die vor Ort leben und Unterstützende, die in diesem und anderen Vereinen organisierte sind. 

Nächste MV ist am 15.1.23, wo je nach Vorbereitungszeit seitens der Bank der Hauskauf-Vertrag abgesegnet werden kann. Da wollen Menschen schon um 11:00 starten mit einem Brunch und anschließend um 14 Uhr startet die Versammlung. Auch die Ziegelhütte wird an dem Tag ein Angebot für Kinder und deren Eltern schaffen, um sich kennen zu lernen und zusammen zu essen.

Wöchentliche Runden im Gästihaus
Einmal wöchentlich setzen sich Menschen im GH organisiert mit ihrem Zusammenleben und aufkommenden Inhalten/Problematiken auseinander. Wichtige Runden sind dabei der Sozialprozess die „Wie geht’s uns miteinander-Runden“ speziell zum Thema gemeinsam Wohnen, die kritische Männlichkeitsrunden (Krit.Mä.), und neu dazugekommen: die Anti-Patriarchats-Runden, in denen sich Menschen weitreichender/grundlegender mit der Überwindung der patriarchalen Gesellschaft auseinandersetzen wollen. Außerdem werden einmal die Woche reproduktive Aufgaben (wie z.b. Kochen und sauber machen) im Repro-Plenum verteilt.
Die Selbstorganisation des Ortes findet meist in den Abendplena (i.d.R. Montag, Mittwoch und Freitag, ca. 19:00 Uhr) statt.

Silvester-Party
An Silvester haben ein paar Menschen im Gästihaus eine Party organisiert.Es war ein spannender Abend mit großer Anlage, gutem Essen, Kickern, mit Schwarzlicht und bunter Schwarzlicht-Kunst in der Erde und auf unsere Gesichter gemalt. Das macht Lust auf weitere Partys, jetzt haben Menschen schon einmal Erfahrungen gesammelt. Sagt Bescheid, wenn ihr eine gute Gelegenheit wisst oder mit uns was organisieren wollt!

Kleiner Jahresrückblick
Was war alles los in 2022 im Gästihaus und drum herum?

Die Hauskauf-Kampagne ist passiert! Was das alles bedeutet hat und noch bedeuten kann in der Zukunft: das haben Menschen vom Gäst_innenhaus ausführlich hier aufgeschrieben.

Das GH erreicht auch immer mehr Leute, die es vorher noch nicht kannten. Beispielsweise in der Contraste – Zeitung für Selbstorganisation erzählen Menschen aus dem Gäst_innenhaus Geschichten aus ihrem Leben. Hier drei Eindrücke aus 2022:

  • Gesprächskultur im Gäst_innenhaus: https://www.contraste.org/bewusst-miteinander-ins-gespraech-kommen/
  • Aktivismus als Alltag am Rande der persönlichen Ressourcen, ein persönlicher Bericht: https://www.contraste.org/klimaaktivismus-brennen-ohne-burnout/
  • Notunterkunft für Geflüchtete sein, mit der Stadt und dem Kreis zusammenarbeiten: https://www.contraste.org/zu-gast-neun-menschen-und-ein-hund-aus-der-ukraine/

Es war nicht immer einfach beim Zusammenleben im GH, manchmal geht es mit einzelnen Personen nicht weiter. Einen Bericht/Meinungstext dazu findet ihr hier.
Das war ein aufregendes Jahr!

Und vieles geht weiter, oder fängt gerade erst richtig an jetzt in 2023…

(Schickt uns gerne auch noch reflektierende Texte oder allgemeine Themenbeiträge an: info@gaest-innenhaus.org)

Wie entwickeln sich die einzelnen Projekte?

Selbstorganisierte Bibliothek
Hier war einiges los! Die Bibliothek, vorher im Anbau der Scheune verortet gewesen, ist jetzt im Gästiraum eingerichtet worden. Es gibt einige spannende Kategorien wie „Aktivismus“, „Anarchismus“, „Feminismus“ oder „gesellschaftliche Analysen“ und noch mehr, die es wahrscheinlich nicht in allen üblichen Bibs zu finden gibt. Wir, die wir vorsortiert und gründlich aussortiert haben, haben uns auf Sachbücher konzentriert, trotzdem gibt es auch Romane und Belletristik. Die Ausrichtungen auf gesellschaftskritische, linke, anarchistische, feministische, diskrimierungsfreie Bücher war den beteiligten Menschen sehr wichtig. Schaut gerne vorbei oder schickt uns Ideen für Bücher und Dokumente, von denen ihr denkt, dass sie in der Bibliothek Platz finden sollten.

Auch ganz allgemein…
Diese Fokuspunkte in der Ausrichtung der Bibliothek sollen auch übertragbar sein in die des ganzen Projekts. Das Selbstverständnis des GH ist es, nach innen wie nach außen ein politisch wirkendes, solidarisch handelndes Projekthaus zu sein. Die Grenzen von innen und außen sind dabei fließend, die Offenheit und die Zusammensetzung des Ortes ist und bleibt ein Aushandlungsprozess, an dem alle beteiligten Menschen hoffentlich wachsen können.

Natürlich ist das Projekt Bibliothek sowie alle anderen auch weiterhin offen für Gestaltung und freut sich über alle (neuen) Mitmachenden! Die Bücher komplett zu katalogisieren, zu digitalisieren (für die Online-Einsicht) und ein inklusives System zur Ausleihe einzurichten steht als nächstes an.

Räume schaffen – Heuboden jetzt frei
Auf einmal tut sich ein riesiger Raum auf. Die obere Scheune, der Heuboden, wurde vom Stroh und Heu befreit in einer zweieinhalb Tage dauernden Aktion, die wirklich sehr anstrengend und staubig war. Das Resultat ist beeindruckend. Was nun machen mit all der Fläche? Es gibt schon einige Ideen, die im Jahr 2023 nach und nach angegangen werden können. Mehr Platz zum Übernachten schaffen ist auf jeden Fall einer der Hauptideen.

Heuboden ohne Heu am GH

Das ganze Stroh liegt übrigens momentan bei uns auf dem Acker – meldet euch gerne bei uns, wenn ihr davon was zum Mulchen oder so gebrauchen könnt. Wir haben wirklich viel abzugeben…

Jungle-Acker
Die Saison ging zu Ende, die neue steht quasi vor der Tür. Es wurde schonmal angefangen, das Grundstück mit Hecken zu umsäumen. Es gibt schon erste Ideen zu möglichen Setzlingen, einen Wegeplan und anderem, was 2023 mit dem Acker passieren kann. Ihr habt auch Lust in irgendeiner Form mitzuwirken? Meldet euch, es ist ganz viel Raum zur Gestaltung vorhanden!

Neuer gemeinnütziger Verein “Wilde Malve e.V.”
Es gibt jetzt einen eingetragenen gemeinnützigen Verein im Standort Gäst_innenhaus. „Wilde Malve e.V.“ hatte sein Gründungstreffen inkl. Wahl der Vorstände am 29.10.22. Der neue Verein kann bald genutzt werden, um gemeinnützige Projekte und Förderungen im Sinne der Abgabenordnung im Umfeld des GH umzusetzen. Wenn ihr den Verein unterstützen wollt, kann dieser euch absetzbare Spendenquittungen ausstellen. Die Kontoeröffnung steht noch aus, aber es dauert nicht mehr lange. Bald findet ihr mehr Infos dazu auf unserer Website/unseren öffentlichen Kanälen. Der Verein kann auch schon über folgende E-Mail Adresse erreicht werden: wilde-malve@riseup.net

FoodCoop Dannenrod
Ungefähr einmal im Monat bestellen die Menschen im Gäst_innenhaus Lebensmittel bei einem Großhändler – im Sinne lokaler und nachhaltiger Kaufentscheidungen. Ob ein paar Kilo Nudeln, Zwiebeln oder anderes im Großformat in Bio-Qualität. Wenn ihr euch an der kollektiven Bestellung und Verteilung beteiligen wollt, schreibt uns gerne!

In den kommenden Monaten würden wir die Organisation des gemeinsamen Bestellens gerne nutzen um auch von Erzeuger*innen, also Bäuer*innen oder Manufakturen aus der Umgebung, gesammelt zu bestellen. Ihr kennt Menschen die sich freuen würden Erzeugnisse fair und selbstorganisiert an die Menschen zu bringen? Schreibt gerne ein Mail oder ruft an!

Über das Gäst_innenhaus hinaus

//Kompost Ensemble geht weiter
Das //Kompost Emsemble, das im Gästihaus auf seiner Commons-Radtour im Sommer zu Besuch war, kann und will sich nun weiter örtlich verstetigen. In Homberg (Efze) kann eine Künstler*innenresidenz aufgebaut werden, auch für kreative Bildungsarbeit mit ländlichen Bevölkerung. Nächstes Treffen ist im März. Auch Menschen vom Gäst_innenhaus waren und sind dabei.

BNE Netzwerk
Es gab im Dezember ein BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) Netzwerktreffen in Ulrichstein mit Gastgeber Frank Händeler vom interkulturellen Verein Überbrücken e.V. und vielen anderen Aktiven im Vogelsbergkreis. Dabei wurden auch weitere Schritte gemacht, um die größer gedachte Idee der „Mitmach Konferenz 2023“ am Freitag, 5. Mai 2023 in der Adolf-Spieß-Halle Lauterbach voranzutreiben. Dort sollen sich nachhaltige Initiativen sowie einfach interessierte Menschen im Vogelsbergkreis vernetzen und gemeinsam erste Schritte für coole Projekte machen. Markiert euch den Termin schon mal im Kalender und ladet gern auch schon Freund*innen/coole Gruppen ein – eine richtige Einladung wird bald verbreitet.
Bei diesen Treffen ist der Austausch immer spannend, hier kommend viele unterschiedliche Akteur*innen aus Nachhaltigkeit und Bildungsarbeit zusammen.
Mehr Infos/Kontakte hier: https://www.nachhaltig-lernen-vogelsberg.de/

Aus dem A49-Protest

„Donnerstagsspaziergänge“ gegen die A49 / Strategietreffen am 22.1.
Wegen der Sprengungen in Maulbach sind einige Anwohnende und Protestierende aus der Umgebung wöchentlich donnerstags zu den Baustellen gekommen, um ein genaueres Auge auf die mehr als fragwürdigen Abläufe bei den Bauarbeiten für die A49 zu werfen. Auch in Sachen Trinkwasserschutz gibt es neue Daten und Erkenntnisse über die schon jetzt vorhandenen Belastungen. Siehe Genaueres auf: https://www.danni-lebt.de/

Auch in Punkto Gewässerschutz ist die A49 noch lange nicht in trockenen Tüchern, aktuell muss da neu geprüft werden (siehe: https://www.zeit.de/news/2022-12/02/ministerium-ordnet-neuberechnung-zu-entwaesserung-der-a49-an?utm_referrer=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F).

Ein nächstes Strategietreffen von Menschen, die sich gegen die A49 einsetzen, ist am Sonntag, den 22.1.23 ab 14 Uhr im Gäst_innenhaus geplant. Näheres dazu bald über die da gängigen Kanäle/Mailverteiler!

Einwendungen schreiben: Ferrero will in Stadtallendorf Bäume fällen
Ferrero hat sich massiv eingesetzt für den A49-Ausbau, außerdem ist die Produktion ihrer Süßwaren in Sachen Menschenrechte und riesiger Wassernutzung in trockenen Regionen mehr als fragwürdig (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=dynNGfJF8vI). Und jetzt will Ferrero auch noch seine Produktionskapazitäten erhöhen durch eine Werkserweiterung in Stadtallendorf. Das kann so nicht stehen gelassen werden. Wir können gemeinsam massenhaft Einwendungen schreiben, wie so eine Einwendung aussehen kann, könnt ihr hier sehen: https://www.danni-lebt.de/hintergrund/ferrero/einwendung/

Danni-Rundgang mit den bundesweiten Fachschaften Geografie
Protest braucht auch Bildungsarbeit. Am 5.11. waren knapp 30 Menschen aus ganz Deutschland im Gästihaus und im Danni zu Besuch, um mehr über den Danni-Protest und das GH zu lernen. Sie hatten sich in Marburg getroffen zur Bundesfachschaftstagung, und als eine Aktivität wurde gemeinsam mit Menschen vom GH und einem A49-Forschenden von außerhalb eine Führung organisiert, die die Protestgeschichte gegen die A49 und direkt betroffene Orte im Wald aufzeigen und erklären sollte. Es ging einmal komplett durch den Wald bis hin zur Gleentalbrücke und wieder zurück. Die Studis sagten, sie seien sehr dankbar für den ausführlichen Einblick in die Besetzungszeit und die vielen weiteren, persönlichen und aktuellen Hintergründe.

Was geht sonst in der Klimagerechtigkeitsbewegung?

Räumungsbedrohte Orte in der (weiteren) Region: Lützerath, Fecher, Heibo

Lützerath
In Lützerath hat seit heute, dem 11.1., die Räumung durch die Polizei begonnen. Es wurde der Tag X bereits am 3.1.23 ausgerufen, d.h. die Polizei ist seitdem vor Ort und hat ab da erste Strukturen angegriffen. Die nächste Großdemo ist geplant am 14.1.23. Mehr aktuellere Infos:

Fecher
Tatsächlich ist laut aktuellen Infos u.a. auf https://wald-statt-asphalt.net ab dem 12.1. auch der Fecher akut räumungsbedroht, wo noch längst nicht so viele Menschen sind wie in Lützerath. Die zuständige Baufirma hat am Waldrand gerade eineriesige Containerburg für die Polizei errichtet. Für weitere Infos:

Heibo  
Der besetzte Wald in der Nähe von Dresden, genannt Heibo, befindet sich ebenfalls unter einer erhöhten, baldigen Räumungsgefahr, und hat auch zuweilen mit Faschos zu kämpfen. Für weitere Infos:

Leinemasch
Die Waldbesetzung Leinemasch bei Hannover ist laut aktuellen Infos diese Saison nicht mehr räumungsbedroht, wurde aber in letzter Zeit häufiger von der Polizei und von zivilen Angreifern attackiert. Mehr Infos zu „Leinemasch bleibt!“ findet ihr hier:    

Auch unter https://wald-statt-asphalt.net/ findet ihr zu diesen und mehr Orten/Protesten der Bewegung viel Aktuelles.

Besetzungen von Unis und Schulen durchKlimaaktivist*innen
In manchen Orten wie Göttingen konnten Klimaaktivisti einige Tage präsent sein, um für ernstgemeinte Klimaschutz-Maßnahmen zu protestieren. In der Uni Frankfurt wurde bereits nach einem Tag durch die Polizei geräumt, Uni-Leitung und manch andere ungern gesehene Gäste im besetzten Hörsaal spielten sich auf und machten einen auf „Ordnung“. Auch in Duisburg wurde die Unibesetzung nach Gesprächen mit der Unileitung beendet. Diese „Gespräche“ waren allerdings von Seiten der Uni gar nicht offen, ließen keinen Raum für Einsicht zum notwendigen Handeln. Die Aktivist*innen, enttäuscht von dieser Haltung, lassen die Möglichkeit einer erneuten Besetzung im Raum. Auch in anderen Städten gab es zeitweise Besetzungen, leider bleibt die erhoffte größere Aufmerksamkeit für das Anliegen noch aus.

Bundesweite dezentrale Aktionstage „Mobilitätswende jetzt!“
Auch 2023 werden Menschen gemeinsam bundesweit auf die Straßen gehen – für eine sofortige und ernstgemeinte Mobilitätswende! Beteiligt euch mit euren lokalen Initiativen und Organisationen. Es bleibt klar: Ohne den Druck von unten passiert in der Politik nichts. Lasst uns gemeinsam am 22. und 23. April 2023 eine soziale und ökologische Mobilitätswende einfordern!

Wenn du oder deine Gruppe sich an den geplanten Aktionstagen einbringen wollen, dann steigt gerne schon jetzt ein! Bei den Planungen und Strategien des Wochenendes ist noch einiger Gestaltungsspielraum offen.

Mehr Infos: https://wald-statt-asphalt.net/soziale-und-klimagerechte-mobilitaetswende-jetzt-2023/
Twitter: https://twitter.com/mobiwendejetzt @mobiwendejetzt
#Mobilitätswendejetzt
#BundesverkehrswegeplanStoppen
#ÖPNVausbauen

Allgemein zum Haus

Hat das Gäst_innenhaus Platz für mich?
Wenn du an Projekten arbeiten möchtest, die vor Ort realisierbar sind und sich mit den Zielen des Ortes und der Menschen vor Ort decken: Dann komm vorbei und gemeinsam versuchen wir herauszufinden, welche Bedürfnisse und Möglichkeiten sich dabei zusammenbringen lassen!

Das Gästihaus ist  auch ein dauerhafter (oder temporärer) Lebensort für einige Menschen. Meistens sind aber, wenn nicht gerade eine Veranstaltung ist, ein, zwei Zimmer zum Unterkommen frei – außerdem gibt’s den Heuboden und Platz für Zelte.
Es wird aber im kalten Winter etwas schwieriger, viele Menschen unterzubringen. Wir bitten Besuchende daher, sich generell mindestens einen Tag vor ihrem Besuch anzukündigen.

Beim alltäglichen Zusammenleben ist Initiative von allen wichtig: zum Erhalten der Räume, der Strukturen und für das umeinander Kümmern. Die Transformation braucht Fürsorge.

Fragt gerne nach, kommt gerne vorbei! Dieses Projekthaus lebt von seinen vielen, unterschiedlichen Einflüssen!

Wir sind gespannt auf 2023!
Menschen aus dem Gäst_innenhaus

Hoffentlich wird’s nochmal kalt diesen Winter…